Hermann’s Pilgerwege
Jakobsweg - Via Francigena - Elsass
Hermann’s Pilgerwege
Jakobsw. 51.Tag Dienstag, 17. Mai 2005, Arzacq-Arraziguet - Arthez de Bearn, 27,3km, Route 51.Tag
Von
Arzaq-Arraziguet
nach
Arthez-de
Bearn
konnte
man
nun
die
schneebedeckten
Gipfel
der
Pyreneen
sehen,
die
bis
zu
2600
m
hoch
sind.
Ein
herrlicher
Anblick.
Dort
wartet
wahrscheinlich
noch
winterliches
Wetter,
während
hier
in
breiten
Tälern
bereits
die
Kirschen
reif
sind,
die
Pfirsiche
schon
daumengroß
heran
wachsen,
die
Wiesen
stehen
voller
Aronstabgewächsen
und
die
Agaven
stehen
kurz
vor
der
Blüte.
Eine
Gegend
blühender
Natur,
aber
kaum
besiedelt.
Hier
lag
einst
die
Grenze
zwischen
den
Flüssen
Luy
de
France
und
Luy
de
Bearn
in
Okzidanien,
ehemals
autonom.
Die
Gegend
sieht
aus
wie
das
Alpenvorland,
mit
sanft
an
-
steigenden
Hängen
von
90
bis
zu
420
m
Höhe.
Unterwegs
in
Uzan
lud
ein
Privatier
in
seine
Scheune
ein
zu
Kaffee
und
Kuchen
mit
Selbstbedienung.
Hier
konnte
man
sich
an
einem
gerichteten
Tisch
mit
Kaffee,
Tee
und
Kuchen
bedienen,
als
Entgelt
stand
ein
Sparschwein
bereit.
Eine
sehr
nette
Geste.
Heute
wurden
29
km
gelaufen,
lt.
Beschilderung
sind
es
noch
880
km
bis
Santiago
de
Compostela
und
1511
km
liegen
bereits
zurück.
Den
Tag
beschließen
wird
eine
Unterkunft
in
einer
Gîte
Boulangerie.
Der
Bäcker
hat
das
Haus
total
renoviert,
ausgebaut
und
kann
somit
Pilger
beherbergen.
Die
Renovierung
ist
sehenswert,
das
alte
Gebälk
naturgetreu
belassen
und
darunter
die
Schlafräume.
Wieder
endet
ein
beeindruckender
Tag
und
morgen
soll
es nach
Gave de Pau
weitergehen.
18.05.05. 10:00
Jakobsweg 52.Tag Mittwoch, 18. Mai, Arthez de Bearn - Navarrenx, 32,4km, zur Route 52.Tag
Durch
eine
etwas
langweilige
Landschaft
abwechselnd
mit
Wiesen,
Wäldern
und
Feldern
ging
es
nun
durch
Wald
und
Flur.
32
km
waren
heute
zu
laufen,
davon
ca.
die
Hälfte
asphaltiert.
Der
Ort
Navarrenx
wurde
angelaufen.
Hier
gibt
es
noch
eine
alte
Stadtmauer
und
eine
schöne
Kirche.
Es
trafen
sich
wieder
viele
Pilger,
darunter
auch
wieder
der
Schweizer
und
der
Japaner.
Auf
dem
Pilgerweg
kommt
es
nun
immer
wieder
öfter
zu
Treffen
mit
vielen
anderen
Pilgern,
denn
nun
ist
man
schon
ziemlich
auf
dem
Hauptpilgerweg.
Die
Übernachtungen
sollten
vorgebucht
werden,
schon
hat
man
vielleicht
abends
Pech,
dass
schon
alles
besetzt
ist.
Heute
wurden
32
km
insgesamt
gelaufen,
es
sind
noch
878
km
zu
laufen
und
zurück
liegen
1543
km.
Die
Wanderschuhe
segnen
nun
auch
bald
das
Zeitliche,
aber
der
Ersatz
ist
unterwegs
mit
der
Post
nach
St.
Jean
Pied
de
Port
postlagernd.
Drücken
wir
die
Daumen,
dass
sie
auch
rechtzeitig
ankommen,
sonst
muss
ein
unfreiwilliger Aufenthalt dort eingelegt werden.
18.05.05, 20:30
Jakobsweg 53.Tag Donnerstag, 19. Mai 2005, Navarrenx - Saint Palais, 32,2km, zur Route 53.Tag
33
km
nun
schon
im
Baskenland
führten
mit
toller
Aussicht
auf
die
schneebedeckten
Berge
der
Pyreneén
nach
Saint
Palais
.
Schilder
mit
Werbung
häufen
sich,
welche
auf
Übernachtungen
und
Mahlzeiten
hinweisen.
Gegen
Mittag
besuchte
Hermann
eine
sehr
schöne
Kirche
mit
goldenem
Altar.
Immer
öfter
sieht
man
bekannte
Gesichter,
die
man
unterwegs
trifft.
Übernachtung
fand
im
Kloster
Saint
Palais
statt,
dort
wurde
wie meist in den Klöstern sehr gut gekocht und ansonsten eine Super-Bewirtung geboten.
Jakobsweg 54.Tag Freitag, 20. Mai 2005, Saint Palais - St Jean Pied de Port, 31,8km, Route 54.Tag
Heute
ist
der
Pilger
in
Saint
Jean
Pied
de
Port
nach
32
km
angekommen
und
sofort
auf
die
Post
um
die
erwarteten
Ersatzwanderschuhe
abzuholen.
In
der
Post
war
ein
sehr
großer
Andrang,
viele
postlagernde
Päckchen
wurden
abgeholt
und
viele
mit
unnötigem
Ballast
versendet.
St.
Pied
de
Port,
ein
typische
bas
-
kischer
Ort,
war
voll
mit
Pilgern.
Hier
treffen
sich
zwei
Pilgerwege,
die
nun
zusammen
weiterführen
in
den
spanischen
Teil.
Busse
von
überall
kamen
mit
Pilgern,
die
ab
hier
laufen
werden.
Der
heutige
Weg
selbst
ging
über
ein
Hochplateau,
wovon
man
herrliche
Aussicht
auf
die
Pyrenéen
hatte,
über
Ostabat
einem
sehr
typischen
Ort,
alt
aber
sehr
gemütlich
und
landschaftlich
sehr
schön
gelegen.
Übernachtung
findet
in
einer
Gîte
statt
mit
vielen
holländischen
Pilgern.
Gewundert
hat
sich
Hermann
heute,
dass
er
oft
Pilger
abends
getroffen
hat,
die
eigentlich
nach
ihm
morgens
losgingen
und
schon
lange
vor
ihm
da
waren.
Das
Rätsel
hat
sich gelöst, es gibt auch hier Taxis!
21.05.05, 20:30
Jakobsweg 55.Tag Samstag, 21. Mai 2005, St Jean Pied de Port - Roncesvalles, 24,6km, Route 55.Tag
Heute
am
Geburtstag
des
Pilgers
Hermann
führt
die
Etappe
von
St.
Jean
Pied
de
Port
24
km
nach
Roncesvalles.
Auf
dieser
Etappe
wird
nun
auch
die
Grenze
von
Frankreich
nach
Spanien
überschritten.
Olé
!
Natürlich
ging
es
bergauf
über
den
Pass
ca.
1200
m
hoch,
aber
durchaus
zu
bewältigen.
Unterwegs
gab
es
ein
Kloster,
entstanden
um
1132
und
ein
sehr
schönes
Pilgerkreuz.
Der
Weg
war
langwierig,
zum
Teil
asphaltierte
Fahrwege,
sonst
mit
kurzen
Fußwegstrecken.
Unterkunft
an
diesem
Geburtstag
fern
der
Heimat
wurde
in
einer
Pilgerherberge
gefunden,
in
einem
sehr
großen
Raum
ca.10m
Raumhöhe
mit
ca.
150
Betten
und
keine
Fenster.
Aber
wie
wir
hörten,
war
es
trotz
des
voll
belegten
Raumes
erträglich.
Es
ist
halt
ein
Unterschied
ob
Urlauber
oder
Pilger
müde
sind.
Von
Roncesvalles
soll
es
am
nächsten
Tag
weitergehen
zum
Refuge
in
La
Trinidad de Arre.
Jakobsweg 56.Tag Sonntag, 22. Mai 2005, Roncesvalles - La Trindad de Arre, 36,7km, Route 56.Tag
Nachdem
der
Übernachtungs-Ort
Roncesvalles
verlassen
wurde,
lief
der
Pilger
bei
sehr
kaltem
Wetter
weiter
in
Richtung
Pamplona.
Über
den
Pass
Erro
bis
5km
vor
Pamplona
in
La
Trinidad
de
Arre
wartete
eine
schnuckelige Herberge mit schönem Garten, guter Küche und sehr guter Stimmung auf die Pilger.
Jakobsweg 57.Tag Montag, 23. Mai 2005, La Trindad de Arre - Obanos, 30,4km, zur Route 57.Tag
Von
der
Pilgerherberge
in
La
Trinidad
de
Arre
ging
es
nun
am
Morgen
direkt
nach
Pamplona,
Hauptstadt
des
ehemaligen
Königsreichs
Navarra.
Natürlich
besuchte
man
das
ehemalige
Stammcafe
von
Hemingway
und
freute
sich
über
einen
guten
Kaffee
und
ein
riesiges
Gebäckstück
und
besichtigte
die
Stadt,
die
ja
vielen
bekannt
sein
wird
durch
die
Stiertreiben
durch
den
Ort
und
z.B.
die
Kathedrale
von
Pamplona
usw.
Nun
begann
auch
der
große
Run
auf
den
Camino.
Abschied
nehmend
von
Pamplona
ging
es
auf
einem
Schotterweg
zur
Passhöhe
Santa
Maria
Sierra
del
Perdon
(780m).
Nach
Obanos
blickt
man
auf
die
mitten
auf
freiem
Feld
stehende
achteckige
Kirche
Nuestra
Senora
Eunate
aus
dem
12.
Jahrhundert.
Dort
trifft
als
letzter
der
4
Pilgerwege
aus
Frankreich
die
Via
Tolosana
von
Arles
und
Toulouse
über
den
Somportpass
auf
den
Camino.
„Von
hier
an
sei
der
Weg
eins“.
Die
Landschaft
ist
hier
typisch
spanisch-ländlich
mit
weißen
Häusern
und
Getreidefeldern
bis
zu
ansteigenden
kahlen
Bergen.
Nach
31km
fand
die
Übernachtung
wiederum
in
einer
Pilgerherberge
statt.
In
einem
großen
Raum
schliefen
ca.
15
Personen
in
Stockbetten.
Nebenan
war
extra
ein
Schnarcherzimmer
für
5
Personen
ausgewiesen,
das
aber
leer
blieb.
Ein
einziger
Schnarcher
schlief
in
dieser
Nacht
im
großen
Raum
und
sorgte
für
sensationelle
Konzerte,
dass
die
anwesenden
Pilger
in
dieser
Nacht
keine
Ruhe
fanden.
Es
half
kein
einziges
Mittel,
da
mussten
alle
durch.
Auf
teils
verärgerten
Anfragen
der
Mitschläfer
am
Morgen
sagte
der
Meisterschnarcher
lediglich
„ich
habe
sehr
gut
geschlafen“.
!
Nun
denn,
morgen geht es weiter in Richtung
Puente la Reina
, der nächst größere Ort
24.05.05, 18:45
Jakobsweg 58.Tag Dienstag, 24. Mai 2005, Obanos - Ayequi, 27,0km, zur Route 58.Tag
Am
Morgen
startete
Hermann
zum
Frühstück
nach
Puente
la
Reina
ca.
5km.
Der
Pfad
führte
dann
ziemlich
steil
nach
Cirauqui,
wo
der
der
Jakobsweg
unter
dem
Rathaus
durchgeht
und
Steinbänke
zur
Rast
einladen.
Auf
der
anderen
Seite
des
Rathauses
geht
ein
alter
Weg
„römische
Straße“
genannt
bergab
zum
Fluss,
der
auf
einer
römischen
Brücke
überquert
wird.
Der
mit
Zypressen
gesäumte
Weg
und
die
Brücke
waren
sehr
eindrucksvoll,
ein
high
light
auf
dem
Camino.
Die
Landschaft
zeigte
riesige
Getreidefelder,
Felder
prall
gefüllt
mit
blühendem
roten
Mohn,
mannshohen
Disteläckern
und
immer
wieder
die
Ausläufer
der
Pyrenéen
mit
kahlen
Bergen.
Über
Lorca
und
Villatuerta
kommend
erreicht
man
Irache-Estella
.
Dort
wird
man
erwartet
von
einem
Brunnen,
der
nicht
nur
kühles
Wasser
sondern
auch
einen
guten
Rotwein
spendet,
leider
war
heute
der
Rotweinbrunnen
versiegt.
In
Estella
ist
eine
schöne
alte
Gasse
und
eine
alte
Pilgerbrücke
zu
sehen.
Übernachtung
findet
in
einer
Sporthalle
im
Vorort
von
Estella
statt,
wo
auf
der
Empore
und
im
Saal
Betten hergerichtet waren. Heute wurden 25 km gelaufen und insgesamt 1715 km zurückgelegt.
25.05.05, 21:00
Jakobsweg 59.Tag Mittwoch, 25. Mai 2005, Ayequi - Torres del Rio, 27,8km, zur Route 59.Tag
Von
Estella,
der
schönen
mittelalterlichen
Stadt
auf
römischen
Fundamenten
beginnt
die
heutige
Route.
Vor
dem
Montjardin
liegt
der
kleine
Ort
Villamajor,
Burg
Estebans
aus
dem
10.
Jh.
Ein
steiniger
Weg
führte
nach
Los
Arcos,
Sansol
und
dem
Etappenziel
Torres
del
Rio
.
Der
Weg
war
2-3
m
breit
und
eine
richtige
Pilgerautobahn.
Übernachtung
findet
in
einer
privaten
Pilgerherberge
statt,
sehr
angenehm
mit
Küche
und
Gartenaufenthaltsmöglichkeit.
Temperatur
heute
bis
ca.
27
Grad,
die
heutige
Etappe
betrug
28km, insgesamt 1543 km. Die Übernachtung kostet 6 Euro.
Auf den heutigen persönlichen Eintrag 25.05.2005 des Pilgers Hermann verweisen wir extra.
26.05.05, 21:30
Endlich
geht
es
heute
weiter
mit
den
Berichten.
Die
telefonische
Kommunikation
auf
dem
spanischen
Pilgerweg
ist
nicht
so
toll,
weiterhin
wurde
der
Pilger
am
29.05.2006
in
dieser
Zeit
auch
noch
Großvater,
so
dass wir bitten, diese Hungerzeit zu verzeihen.
Jakobsweg 60.Tag Donnerstag, 26. Mai 2005, Torres del Rio - Logroño, 19,9km, zur Route 60.Tag
Nach
Verlassen
von
Torres
del
Rio
über
Viana,
das
1219
entstand,
zeigte
sich
dort
die
gotische
Kirche
Santa
Maria,
mit
einem
Renaissance-Triumphbogen
als
Südportal,
dem
Barockaltar,
sowie
das
Grabmal
des
Cesare
Borgia
welches
daran
erinnert,
dass
die
Familie
dieses
Papstes
aus
Spanien
kam.
Unterwegs
waren
eine
Menge
ca.
50
an
der
Zahl,
Windkraftanlagen
zu
sehen,
die
bei
den
Gegnern
die
Bezeichnung
„Verspargelung
der
Landschaft“
tragen.
Felder,
ebene
Weinberge,
ab
und
zu
mal
ein
kleiner
Hügel,
begrenzt
von
höheren,
bilden
diese
Gegend.
Der
Pilger
befindet
sich
nun
in
dem
bekannten
Weinanbaugebiet
„La
Rioja“.
20
km
Tagesetappe,
Temperatur
bis
32
Grad,
heiß,
und
in
der
Pilgerherberge
ein
Schild
-Santiago
de
Compostela
600
km-,
Übernachtung
dort,
Platz
für
20
Personen,
bescheiden
aber
ordentlich
bei
einem
Preis
von 3 Euro.
© Hermann Brenner, Pirmasens