Meseta
Hermann’s Pilgerwege
Jakobsweg - Via Francigena - Elsass
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Hermann’s Pilgerwege
Jakobsw. 51.Tag Dienstag, 17. Mai 2005, Arzacq-Arraziguet - Arthez de Bearn, 27,3km, Route 51.Tag
Von Arzaq-Arraziguet nach Arthez-de Bearn konnte man nun die schneebedeckten Gipfel der Pyreneen sehen, die bis zu 2600 m hoch sind. Ein herrlicher Anblick. Dort wartet wahrscheinlich noch winterliches Wetter, während hier in breiten Tälern bereits die Kirschen reif sind, die Pfirsiche schon daumengroß heran wachsen, die Wiesen stehen voller Aronstabgewächsen und die Agaven stehen kurz vor der Blüte. Eine Gegend blühender Natur, aber kaum besiedelt. Hier lag einst die Grenze zwischen den Flüssen Luy de France und Luy de Bearn in Okzidanien, ehemals autonom. Die Gegend sieht aus wie das Alpenvorland, mit sanft an - steigenden Hängen von 90 bis zu 420 m Höhe. Unterwegs in Uzan lud ein Privatier in seine Scheune ein zu Kaffee und Kuchen mit Selbstbedienung. Hier konnte man sich an einem gerichteten Tisch mit Kaffee, Tee und Kuchen bedienen, als Entgelt stand ein Sparschwein bereit. Eine sehr nette Geste. Heute wurden 29 km gelaufen, lt. Beschilderung sind es noch 880 km bis Santiago de Compostela und 1511 km liegen bereits zurück. Den Tag beschließen wird eine Unterkunft in einer Gîte Boulangerie. Der Bäcker hat das Haus total renoviert, ausgebaut und kann somit Pilger beherbergen. Die Renovierung ist sehenswert, das alte Gebälk naturgetreu belassen und darunter die Schlafräume. Wieder endet ein beeindruckender Tag und morgen soll es nach Gave de Pau weitergehen. 18.05.05. 10:00
Jakobsweg 52.Tag Mittwoch, 18. Mai, Arthez de Bearn - Navarrenx, 32,4km, zur Route 52.Tag
Durch eine etwas langweilige Landschaft abwechselnd mit Wiesen, Wäldern und Feldern ging es nun durch Wald und Flur. 32 km waren heute zu laufen, davon ca. die Hälfte asphaltiert. Der Ort Navarrenx wurde angelaufen. Hier gibt es noch eine alte Stadtmauer und eine schöne Kirche. Es trafen sich wieder viele Pilger, darunter auch wieder der Schweizer und der Japaner. Auf dem Pilgerweg kommt es nun immer wieder öfter zu Treffen mit vielen anderen Pilgern, denn nun ist man schon ziemlich auf dem Hauptpilgerweg. Die Übernachtungen sollten vorgebucht werden, schon hat man vielleicht abends Pech, dass schon alles besetzt ist. Heute wurden 32 km insgesamt gelaufen, es sind noch 878 km zu laufen und zurück liegen 1543 km. Die Wanderschuhe segnen nun auch bald das Zeitliche, aber der Ersatz ist unterwegs mit der Post nach St. Jean Pied de Port postlagernd. Drücken wir die Daumen, dass sie auch rechtzeitig ankommen, sonst muss ein unfreiwilliger Aufenthalt dort eingelegt werden. 18.05.05, 20:30
Jakobsweg 53.Tag Donnerstag, 19. Mai 2005, Navarrenx - Saint Palais, 32,2km, zur Route 53.Tag
33 km nun schon im Baskenland führten mit toller Aussicht auf die schneebedeckten Berge der Pyreneén nach Saint Palais . Schilder mit Werbung häufen sich, welche auf Übernachtungen und Mahlzeiten hinweisen. Gegen Mittag besuchte Hermann eine sehr schöne Kirche mit goldenem Altar. Immer öfter sieht man bekannte Gesichter, die man unterwegs trifft. Übernachtung fand im Kloster Saint Palais statt, dort wurde wie meist in den Klöstern sehr gut gekocht und ansonsten eine Super-Bewirtung geboten.
Jakobsweg 54.Tag Freitag, 20. Mai 2005, Saint Palais - St Jean Pied de Port, 31,8km, Route 54.Tag
Heute ist der Pilger in Saint Jean Pied de Port nach 32 km angekommen und sofort auf die Post um die erwarteten Ersatzwanderschuhe abzuholen. In der Post war ein sehr großer Andrang, viele postlagernde Päckchen wurden abgeholt und viele mit unnötigem Ballast versendet. St. Pied de Port, ein typische bas - kischer Ort, war voll mit Pilgern. Hier treffen sich zwei Pilgerwege, die nun zusammen weiterführen in den spanischen Teil. Busse von überall kamen mit Pilgern, die ab hier laufen werden. Der heutige Weg selbst ging über ein Hochplateau, wovon man herrliche Aussicht auf die Pyrenéen hatte, über Ostabat einem sehr typischen Ort, alt aber sehr gemütlich und landschaftlich sehr schön gelegen. Übernachtung findet in einer Gîte statt mit vielen holländischen Pilgern. Gewundert hat sich Hermann heute, dass er oft Pilger abends getroffen hat, die eigentlich nach ihm morgens losgingen und schon lange vor ihm da waren. Das Rätsel hat sich gelöst, es gibt auch hier Taxis! 21.05.05, 20:30
Jakobsweg 55.Tag Samstag, 21. Mai 2005, St Jean Pied de Port - Roncesvalles, 24,6km, Route 55.Tag
Heute am Geburtstag des Pilgers Hermann führt die Etappe von St. Jean Pied de Port 24 km nach Roncesvalles. Auf dieser Etappe wird nun auch die Grenze von Frankreich nach Spanien überschritten. Olé ! Natürlich ging es bergauf über den Pass ca. 1200 m hoch, aber durchaus zu bewältigen. Unterwegs gab es ein Kloster, entstanden um 1132 und ein sehr schönes Pilgerkreuz. Der Weg war langwierig, zum Teil asphaltierte Fahrwege, sonst mit kurzen Fußwegstrecken. Unterkunft an diesem Geburtstag fern der Heimat wurde in einer Pilgerherberge gefunden, in einem sehr großen Raum ca.10m Raumhöhe mit ca. 150 Betten und keine Fenster. Aber wie wir hörten, war es trotz des voll belegten Raumes erträglich. Es ist halt ein Unterschied ob Urlauber oder Pilger müde sind. Von Roncesvalles soll es am nächsten Tag weitergehen zum Refuge in La Trinidad de Arre.
Jakobsweg 56.Tag Sonntag, 22. Mai 2005, Roncesvalles - La Trindad de Arre, 36,7km, Route 56.Tag
Nachdem der Übernachtungs-Ort Roncesvalles verlassen wurde, lief der Pilger bei sehr kaltem Wetter weiter in Richtung Pamplona. Über den Pass Erro bis 5km vor Pamplona in La Trinidad de Arre wartete eine schnuckelige Herberge mit schönem Garten, guter Küche und sehr guter Stimmung auf die Pilger.
Jakobsweg 57.Tag Montag, 23. Mai 2005, La Trindad de Arre - Obanos, 30,4km, zur Route 57.Tag
Von der Pilgerherberge in La Trinidad de Arre ging es nun am Morgen direkt nach Pamplona, Hauptstadt des ehemaligen Königsreichs Navarra. Natürlich besuchte man das ehemalige Stammcafe von Hemingway und freute sich über einen guten Kaffee und ein riesiges Gebäckstück und besichtigte die Stadt, die ja vielen bekannt sein wird durch die Stiertreiben durch den Ort und z.B. die Kathedrale von Pamplona usw. Nun begann auch der große Run auf den Camino. Abschied nehmend von Pamplona ging es auf einem Schotterweg zur Passhöhe Santa Maria Sierra del Perdon (780m). Nach Obanos blickt man auf die mitten auf freiem Feld stehende achteckige Kirche Nuestra Senora Eunate aus dem 12. Jahrhundert. Dort trifft als letzter der 4 Pilgerwege aus Frankreich die Via Tolosana von Arles und Toulouse über den Somportpass auf den Camino. „Von hier an sei der Weg eins“. Die Landschaft ist hier typisch spanisch-ländlich mit weißen Häusern und Getreidefeldern bis zu ansteigenden kahlen Bergen. Nach 31km fand die Übernachtung wiederum in einer Pilgerherberge statt. In einem großen Raum schliefen ca. 15 Personen in Stockbetten. Nebenan war extra ein Schnarcherzimmer für 5 Personen ausgewiesen, das aber leer blieb. Ein einziger Schnarcher schlief in dieser Nacht im großen Raum und sorgte für sensationelle Konzerte, dass die anwesenden Pilger in dieser Nacht keine Ruhe fanden. Es half kein einziges Mittel, da mussten alle durch. Auf teils verärgerten Anfragen der Mitschläfer am Morgen sagte der Meisterschnarcher lediglich „ich habe sehr gut geschlafen“. ! Nun denn, morgen geht es weiter in Richtung Puente la Reina , der nächst größere Ort 24.05.05, 18:45
Jakobsweg 58.Tag Dienstag, 24. Mai 2005, Obanos - Ayequi, 27,0km, zur Route 58.Tag
Am Morgen startete Hermann zum Frühstück nach Puente la Reina ca. 5km. Der Pfad führte dann ziemlich steil nach Cirauqui, wo der der Jakobsweg unter dem Rathaus durchgeht und Steinbänke zur Rast einladen. Auf der anderen Seite des Rathauses geht ein alter Weg „römische Straße“ genannt bergab zum Fluss, der auf einer römischen Brücke überquert wird. Der mit Zypressen gesäumte Weg und die Brücke waren sehr eindrucksvoll, ein high light auf dem Camino. Die Landschaft zeigte riesige Getreidefelder, Felder prall gefüllt mit blühendem roten Mohn, mannshohen Disteläckern und immer wieder die Ausläufer der Pyrenéen mit kahlen Bergen. Über Lorca und Villatuerta kommend erreicht man Irache-Estella . Dort wird man erwartet von einem Brunnen, der nicht nur kühles Wasser sondern auch einen guten Rotwein spendet, leider war heute der Rotweinbrunnen versiegt. In Estella ist eine schöne alte Gasse und eine alte Pilgerbrücke zu sehen. Übernachtung findet in einer Sporthalle im Vorort von Estella statt, wo auf der Empore und im Saal Betten hergerichtet waren. Heute wurden 25 km gelaufen und insgesamt 1715 km zurückgelegt. 25.05.05, 21:00
Jakobsweg 59.Tag Mittwoch, 25. Mai 2005, Ayequi - Torres del Rio, 27,8km, zur Route 59.Tag
Von Estella, der schönen mittelalterlichen Stadt auf römischen Fundamenten beginnt die heutige Route. Vor dem Montjardin liegt der kleine Ort Villamajor, Burg Estebans aus dem 10. Jh. Ein steiniger Weg führte nach Los Arcos, Sansol und dem Etappenziel Torres del Rio . Der Weg war 2-3 m breit und eine richtige Pilgerautobahn. Übernachtung findet in einer privaten Pilgerherberge statt, sehr angenehm mit Küche und Gartenaufenthaltsmöglichkeit. Temperatur heute bis ca. 27 Grad, die heutige Etappe betrug 28km, insgesamt 1543 km. Die Übernachtung kostet 6 Euro. Auf den heutigen persönlichen Eintrag 25.05.2005 des Pilgers Hermann verweisen wir extra. 26.05.05, 21:30 Endlich geht es heute weiter mit den Berichten. Die telefonische Kommunikation auf dem spanischen Pilgerweg ist nicht so toll, weiterhin wurde der Pilger am 29.05.2006 in dieser Zeit auch noch Großvater, so dass wir bitten, diese Hungerzeit zu verzeihen.
Jakobsweg 60.Tag Donnerstag, 26. Mai 2005, Torres del Rio - Logroño, 19,9km, zur Route 60.Tag
Nach Verlassen von Torres del Rio über Viana, das 1219 entstand, zeigte sich dort die gotische Kirche Santa Maria, mit einem Renaissance-Triumphbogen als Südportal, dem Barockaltar, sowie das Grabmal des Cesare Borgia welches daran erinnert, dass die Familie dieses Papstes aus Spanien kam. Unterwegs waren eine Menge ca. 50 an der Zahl, Windkraftanlagen zu sehen, die bei den Gegnern die Bezeichnung „Verspargelung der Landschaft“ tragen. Felder, ebene Weinberge, ab und zu mal ein kleiner Hügel, begrenzt von höheren, bilden diese Gegend. Der Pilger befindet sich nun in dem bekannten Weinanbaugebiet „La Rioja“. 20 km Tagesetappe, Temperatur bis 32 Grad, heiß, und in der Pilgerherberge ein Schild -Santiago de Compostela 600 km-, Übernachtung dort, Platz für 20 Personen, bescheiden aber ordentlich bei einem Preis von 3 Euro.
© Hermann Brenner, Pirmasens
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Jakobsweg 51.Tag Dienstag, 17. Mai 2005 Arzacq-Arraziguet - Arthez de Bearn, 27,3km, Route 51.Tag
Von Arzaq-Arraziguet nach Arthez de Bearn konnte man nun die schneebedeckten Gipfel der Pyreneen sehen, die bis zu 2600 m hoch sind. Ein herrlicher Anblick. Dort wartet wahrscheinlich noch winterliches Wetter, während hier in breiten Tälern bereits die Kirschen reif sind, die Pfirsiche schon daumengroß heran wachsen, die Wiesen stehen voller Aronstabgewächsen und die Agaven stehen kurz vor der Blüte. Eine Gegend blühender Natur, aber kaum besiedelt. Hier lag einst die Grenze zwischen den Flüssen Luy de France und Luy de Bearn in Okzidanien , ehemals autonom. Die Gegend sieht aus wie das Alpenvorland, mit sanft an steigenden Hängen von 90 bis zu 420 m Höhe. Unterwegs in Uzan lud ein Privatier in seine Scheune ein zu Kaffee und Kuchen mit Selbstbedienung. Hier konnte man sich an einem gerichteten Tisch mit Kaffee, Tee und Kuchen bedienen, als Entgelt stand ein Sparschwein bereit. Eine sehr nette Geste. Heute wurden 29 km gelaufen, lt. Beschilderung sind es noch 880 km bis Santiago de Compostela und 1511 km liegen bereits zurück. Den Tag beschließen wird eine Unterkunft in einer Gîte Boulangerie. Der Bäcker hat das Haus total renoviert, ausgebaut und kann somit Pilger beherbergen. Die Renovierung ist sehenswert, das alte Gebälk naturgetreu belassen und darunter die Schlafräume. Wieder endet ein beeindruckender Tag und morgen soll es nach Gave de Pau weitergehen. 18.05.05. 10:00
Jakobsweg 52.Tag Mittwoch, 18. Mai 2005 Arthez de Bearn - Navarrenx, 32,4km, zur Route 52.Tag
Durch eine etwas langweilige Landschaft abwechselnd mit Wiesen, Wäldern und Feldern ging es nun durch Wald und Flur. 32 km waren heute zu laufen, davon ca. die Hälfte asphaltiert. Der Ort Navarrenx wurde angelaufen. Hier gibt es noch eine alte Stadtmauer und eine schöne Kirche. Es trafen sich wieder viele Pilger, darunter auch wieder der Schweizer und der Japaner. Auf dem Pilgerweg kommt es nun immer wieder öfter zu Treffen mit vielen anderen Pilgern, denn nun ist man schon ziemlich auf dem Hauptpilgerweg. Die Übernachtungen sollten vorgebucht werden, sonst hat man vielleicht abends Pech, dass schon alles besetzt ist. Heute wurden 32 km insgesamt gelaufen, es sind noch 878 km zu laufen und zurück liegen 1543 km. Die Wanderschuhe segnen nun auch bald das Zeitliche, aber der Ersatz ist unterwegs mit der Post nach  Saint Jean Pied de Port postlagernd. Drücken wir die Daumen, dass sie auch rechtzeitig ankommen, sonst muss ein unfreiwilliger Aufenthalt dort eingelegt werden. 18.05.05, 20:30
Jakobsweg 53.Tag Donnerstag, 19. Mai 2005 Navarrenx - Saint Palais, 32,2km, zur Route 53.Tag
33 km nun schon im Baskenland führten mit toller Aussicht auf die schneebedeckten Berge der Pyreneén nach Saint Palais. Schilder mit Werbung häufen sich, welche auf Übernachtungen und Mahlzeiten hinweisen. Gegen Mittag besuchte Hermann eine sehr schöne Kirche mit goldenem Altar. Immer öfter sieht man bekannte Gesichter, die man unterwegs trifft. Übernachtung fand im Kloster Saint Palais statt, dort wurde wie meist in den Klöstern sehr gut gekocht und ansonsten eine Super- Bewirtung geboten.
Jakobsweg 54.Tag Freitag, 20. Mai 2005 Saint Palais - St Jean Pied de Port, 31,8km, Route 54.Tag
Heute ist der Pilger in Saint Jean Pied de Port nach 32 km angekommen und sofort auf die Post um die erwarteten Ersatzwanderschuhe abzuholen. In der Post war ein sehr großer Andrang, viele postlagernde Päckchen wurden abgeholt und viele mit unnötigem Ballast versendet. Saint Pied de Port, ein typische bas kischer Ort, war voll mit Pilgern. Hier treffen sich zwei Pilgerwege, die nun zusammen weiterführen in den spanischen Teil. Busse von überall kamen mit Pilgern, die ab hier laufen werden. Der heutige Weg selbst ging über ein Hochplateau, wovon man herrliche Aussicht auf die Pyrenéen hatte, über Ostabat einem sehr typischen Ort, alt aber sehr gemütlich und landschaftlich sehr schön gelegen. Übernachtung findet in einer Gîte statt mit vielen holländischen Pilgern. Gewundert hat sich Hermann heute, dass er oft Pilger abends getroffen hat, die eigentlich nach ihm morgens losgingen und schon lange vor ihm da waren. Das Rätsel hat sich gelöst, es gibt auch hier Taxis! 21.05.05, 20:30
Jakobsweg 55.Tag Samstag, 21. Mai 2005 St Jean Pied de Port - Roncesvalles, 24,6km, Route 55.Tag
Heute am Geburtstag des Pilgers Hermann führt die Etappe von Saint Jean Pied de Port 24 km nach Roncesvalles . Auf dieser Etappe wird nun auch die Grenze von Frankreich nach Spanien überschritten. Olé ! Natürlich ging es bergauf über den Pass ca. 1200 m hoch, aber durchaus zu bewältigen. Unterwegs gab es ein Kloster, entstanden um 1132 und ein sehr schönes Pilgerkreuz. Der Weg war langwierig, zum Teil asphaltierte Fahrwege, sonst mit kurzen Fußwegstrecken. Unterkunft an diesem Geburtstag fern der Heimat wurde in einer Pilgerherberge gefunden, in einem sehr großen Raum ca.10m Raumhöhe mit ca. 150 Betten und keine Fenster. Aber wie wir hörten, war es trotz des voll belegten Raumes erträglich. Es ist halt ein Unterschied ob Urlauber oder Pilger müde sind. Von Roncesvalles soll es am nächsten Tag weitergehen zum Refuge in La Trinidad de Arre.
Jakobsweg 56.Tag Sonntag, 22. Mai 2005 Roncesvalles - La Trindad de Arre, 36,7km, Route 56.Tag
Nachdem der Übernachtungs-Ort Roncesvalles verlassen wurde, lief der Pilger bei sehr kaltem Wetter weiter in Richtung Pamplona . Über den Erro-Pass bis 5km vor Pamplona in La Trinidad de Arre wartete eine schnuckelige Herberge mit schönem Garten, guter Küche und sehr guter Stimmung auf die Pilger.
Jakobsweg 57.Tag Montag, 23. Mai 2005 La Trindad de Arre - Obanos, 30,4km, zur Route 57.Tag
Von der Pilgerherberge in La Trinidad de Arre ging es nun am Morgen direkt nach Pamplona , Hauptstadt des ehemaligen Königsreichs Navarra . Natürlich besuchte man das ehemalige Stammcafe von Hemingway und freute sich über einen guten Kaffee und ein riesiges Gebäckstück und besichtigte die Stadt, die ja vielen bekannt sein wird durch die Stiertreiben durch den Ort und z.B. die Kathedrale von Pamplona usw. Nun begann auch der große Run auf den Camino. Abschied nehmend von Pamplona ging es auf einem Schotterweg zur Passhöhe Santa Maria Sierra del Perdon (780m). Nach Obanos blickt man auf die mitten auf freiem Feld stehende achteckige Kirche Nuestra Senora Eunate aus dem 12. Jahrhundert. Dort trifft als letzter der 4 Pilgerwege aus Frankreich die Via Tolosana von Arles und Toulouse über den Somportpass auf den Camino. „Von hier an sei der Weg eins“. Die Landschaft ist hier typisch spanisch-ländlich mit weißen Häusern und Getreidefeldern bis zu ansteigenden kahlen Bergen. Nach 31km fand die Übernachtung wiederum in einer Pilgerherberge statt. In einem großen Raum schliefen ca. 15 Personen in Stockbetten. Nebenan war extra ein Schnarcherzimmer für 5 Personen ausgewiesen, das aber leer blieb. Ein einziger Schnarcher schlief in dieser Nacht im großen Raum und sorgte für sensationelle Konzerte, dass die anwesenden Pilger in dieser Nacht keine Ruhe fanden. Es half kein einziges Mittel, da mussten alle durch. Auf teils verärgerten Anfragen der Mitschläfer am Morgen sagte der Meisterschnarcher lediglich „ich habe sehr gut geschlafen“. ! Nun denn, morgen geht es weiter in Richtung Puente la Reina , der nächst größere Ort 24.05.05, 18:45
Jakobsweg 58.Tag Dienstag, 24. Mai 2005 Obanos - Ayequi, 27,0km, zur Route 58.Tag
Am Morgen startete Hermann zum Frühstück nach Puente la Reina ca. 5km. Der Pfad führte dann ziemlich steil nach Cirauqui , wo der der Jakobsweg unter dem Rathaus durchgeht und Steinbänke zur Rast einladen. Auf der anderen Seite des Rathauses geht ein alter Weg „römische Straße“ genannt bergab zum Fluss, der auf einer römischen Brücke überquert wird. Der mit Zypressen gesäumte Weg und die Brücke waren sehr eindrucksvoll, ein high light auf dem Camino. Die Landschaft zeigte riesige Getreidefelder, Felder prall gefüllt mit blühendem roten Mohn, mannshohen Disteläckern und immer wieder die Ausläufer der Pyrenéen mit kahlen Bergen. Über Lorca und Villatuerta kommend erreicht man Irache-Estell a. Dort wird man erwartet von einem Brunnen, der nicht nur kühles Wasser sondern auch einen guten Rotwein spendet, leider war heute der Rotweinbrunnen versiegt. In Estella ist eine schöne alte Gasse und eine alte Pilgerbrücke zu sehen. Übernachtung findet in einer Sporthalle im Vorort von Estella statt, wo auf der Empore und im Saal Betten hergerichtet waren. Heute wurden 25 km gelaufen und insgesamt 1715 km zurückgelegt. 25.05.05, 21:00
Jakobsweg 59.Tag Mittwoch, 25. Mai 2005 Ayequi - Torres del Rio, 27,8km, zur Route 59.Tag
Von Estella , der schönen mittelalterlichen Stadt auf römischen Fundamenten beginnt die heutige Route. Vor dem Montjardin liegt der kleine Ort Villamajor , Burg Estebans aus dem 10. Jh. Ein steiniger Weg führte nach Los Arcos , Sansol und dem Etappenziel Torres del Rio . Der Weg war 2-3 m breit und eine richtige Pilgerautobahn. Übernachtung findet in einer privaten Pilgerherberge statt, sehr angenehm mit Küche und Garten. Temperatur heute bis ca. 27 Grad, die heutige Etappe betrug 28km, insgesamt 1543 km. Die Übernachtung kostet 6 Euro. Auf den heutigen persönlichen Eintrag 25.05.2005 des Pilgers Hermann verweisen wir extra. 26.05.05, 21:30 Endlich geht es heute weiter mit den Berichten. Die telefonische Kommunikation auf dem spanischen Pilgerweg ist nicht so toll, weiterhin wurde der Pilger am 29.05.2006 in dieser Zeit auch noch Großvater, so dass wir bitten, diese Hungerzeit zu verzeihen.
Jakobsweg 60.Tag Donnerstag, 26. Mai 2005 Torres del Rio - Logroño, 19,9km, zur Route 60.Tag
Nach Verlassen von Torres del Rio über Viana , das 1219 entstand, zeigte sich dort die gotische Kirche Santa Maria, mit einem Renaissance-Triumphbogen als Südportal, dem Barockaltar, sowie das Grabmal des Cesare Borgia welches daran erinnert, dass die Familie dieses Papstes aus Spanien kam. Unterwegs waren eine Menge ca. 50 an der Zahl, Windkraftanlagen zu sehen, die bei den Gegnern die Bezeichnung „Verspargelung der Landschaft“ tragen. Felder, ebene Weinberge, ab und zu mal ein kleiner Hügel, begrenzt von höheren, bilden diese Gegend. Der Pilger befindet sich nun in dem bekannten Weinanbaugebiet „La Rioja“. 20 km Tagesetappe, Temperatur bis 32 Grad, heiß, und in der Pilgerherberge ein Schild -Santiago de Compostela 600 km-, Übernachtung dort, Platz für 20 Personen, bescheiden aber ordentlich bei einem Preis von 3 Euro.