Hermann’s Pilgerwege
Jakobsweg - Via Francigena - Elsass
Hermann’s Pilgerwege
Jakobsweg 61.Tag Freitag 27. Mai 2005, Logroño - Azofra, 34,4km, zur Route 61.Tag
Von
Logroño
weiter
34
km
eine
wunderschöne
Strecke
bis
nach
Arzofra.
Temperaturen
bei
32
Grad.
Übernachtung
in
einer
schönen
neu
erbauten
Herberge
mit
2-Bett
Zimmern.
Logroño
ist
Provinzhauptstadt
und
Zentrum
der
Rioja
;
hinter
der
Ebrobrücke
Puente
de
Piedra
,
1183
von
Ortega
erbaut,
beginnt
sofort
die
Altstadt,
deren
Ursprünge
in
der
bereits
die
aus
keltiberischer
Zeit
bekundete
Siedlung
Cantabria
liegt.
Das
älteste
Gebäude
der
Stadt
dürfte
nachdem
El
Cid
Logroño
1092
total
zerstört
hat,
die
Kirche
Santa
Maria
des
Palacio
sein.
Der
Camino
setzt
sich
oberhalb
des
Klosters
Santa
Maria
la
Real
fort
und
führt
in
eine
waldreiche und fruchtbare Hügellandschaft Richtung Azofra.
Jakobsweg 62.Tag Samstag, 28. Mai 2005, Azofra - Villamayor del Río, 30,3km, zur Route 62.Tag
Auf
dem
heutigen
Weg
erreicht
der
Pilger
nach
dem
Aufstieg
ein
Hochplateau,
dort
passiert
er
einen
Eichenhain,
rares
Beispiel
für
die
lange
vergangenen
Zeiten,
als
hier
noch
dichter
Wald
stand
und
der
hl.
Dominikus
(de
la
Calzada)
die
Rodung,
den
Bau
einer
Straße
und
die
Errichtung
von
Brücken
für
die
Pilger
nach
Santiago
veranlasste.
Danach
erreicht
der
Pilger
den
Blick
auf
diese
Stadt
mit
dem
hohen,
spitzen
Turm
der
Kathedrale.
Aber
es
dauert
noch
eine
¾
Stunde,
bis
er
dort
ist,
Santo
Domingo
de
la
Calzada
!
Die
eigentliche
Berühmtheit
hat
die
Kirche
durch
einen
unüblichen
Bestandteil
erlangt
-
einen
Hühnerkäfig.
Er
steht
erhöht
an
der
südlichen
Westwand
und
enthält
einen
Hahn
und
eine
Henne
-lebend-.
Wenn
der
Hahn
kräht während man in der Kathedrale ist, bringt das Glück für die Pilgerfahrt.
Legende:
Ein
Ehepaar
mit
seinem
Sohn
war
auf
dem
Weg
nach
Santiago
und
nächtigte
in
einem
Gasthof
in
Santo
Domingo.
Dort
versuchte
die
Dienstmagd
des
Wirts,
den
Sohn
zu
verführen.
Weil
er
aber
ihre
Avancen
ignorierte,
steckte
ihm
das
gekränkte
Mädchen
einen
silbernen
Becher
in
sein
Gepäck
und
schlug,
als
die
Pilger
weiterreisen
wollten
Alarm.
Der
junge
Mann
wurde
als
Dieb
verurteilt
und
gehenkt.
Die
Eltern
vollendeten
ihre
Pilgerfahrt
nach
Santiago
und
klagten
dem
Apostel
ihr
Leid.
Zurückgekehrt
stellten
sie
fest,
dass
ihr
Sohn
noch
lebte:
Der
Apostel
hatte
ihn
die
ganze
Zeit
–
immerhin
einige
Wochen
lang
–
hochgehalten
und
ihm
die
Füße
gestützt.
Flugs
schnitt
man
den
jungen
Mann
vom
Strick
und
rief
den
Bischof.
Der
saß
gerade
beim
Essen
bei
gebratenem
Geflügel
und
tat
den
Bericht
ungläubig
ab.
„Eher
wachsen
diesem
Tier
hier
Flügel,
als
dass
das
stimmt!“
Und
siehe
da,
dem
Hühnerpaar
wuchsen
Flügel,
der
Hahn
krähte
und
beide
flogen
von
den
Tellern
auf.
Nach
dieser
Legende
sitzen
hier
heute
noch
immer
in
der
Kathedrale
ein
Hahn
und
eine Henne zur Erinnerung und vielleicht hat man das Glück dass der Hahn kräht, während man dort ist.
Nach
Santo
Domingo
führt
der
Weg
weiter
nach
Villamajor,
eine
schöne
Naturstrecke
bei
26
Grad.
Ein
Privatquartier
wurde
gefunden
und
bei
gutem
Essen
mit
Wein
und
Kaffee
dieser
nachdenkliche
Tag
beschlossen.
Jakobsw. 63.Tag Sonntag, 29. Mai 2005, Villamayor d. R. - San Juan de Ortega, 29,1km, Route 63.Tag
Angesteuert
wurde
das
Etappenziel
San
Juan
de
Ortega
noch
-500
km
bis
Santiago-.
29
km
wurden
heute
gelaufen.
Erst
ging
es
steil
hinauf,
durch
einen
berüchtigten
Wald,
dann
wieder
den
Pass
runter,
vorbei
an
der
Kirche.
Hier
war
heute
Paella-Essen
angesagt
vor
der
Kirche
und
für
die
Pilger
kostenlos
inklusive
Getränke,
die
Kirche
wurde
besichtigt
und
dabei
erreichte
Hermann
eine
SMS
mit
den
Worten
„Hurra,
die
kleine
Jeanne-Cathrin
ist
da,
Glückwunsch
zum
Großvater.
Danach
begann
eine
Pilgermesse
in
der
Kirche
mit
dem
bekannten
Pater
José
de
Maria
gemeinsam
mit
einem
französischen
Pilgerpriester
mit
Kommunion.
Eine
außergewöhnlich
interessante
und
intensive
Messe.
Danach
kochte
der
Pater
vor
der
Kirche
eine
traditionelle
Knoblauchsuppe
für
alle
die
gekommen
waren
zur
Feier
des
Tages.
Übernachtung
fand
in
San
Juan
d’Ortega
statt.
Eine
Herberge,
in
der
es
zum
Abendessen
u.a.
eine
Platte
voll
mit
verschiedenen
landestypischen
Würsten
und
Brot
für
5
Euro
gab.
Ein
einmaliger
Tag
für
die
Pilger,
besonders
auch
für
den
Großvater,
dem
wir ein Bild per SMS zusandten. Möge dieser Tag für den neuen Erdenbürger ein guter Start fürs Leben sein.
Jakobsw. 64.Tag Montag, 30. Mai 2005, S. J. de Ortega - Rabe de las Calzadas, 39,1km, Route 64.Tag
Von
San
Juan
de
Ortega
auf
einem
alten
Weg
mit
Ausgrabungen
ging
es
nach
Atapuerca.
Den
Weg
über
die
Sierra
geht
kaum
einer.
Atapuerca
hat
einen
großen
Namen,
gleich
zweimal.
Zum
einen
fand
hier
im
Jahre
1053
eine
Schlacht
statt,
in
der
zwei
Brüder
um
die
Macht
in
Nordspanien
kämpften.
Fernando
von
Kastilien
und
Léon
besiegte
Garcia
von
Navarra.
Während
Navarra
an
Bedeutung
verlor,
begann
danach
der
Siegeszug
Kastiliens.
Zum
anderen
wurden
in
den
großen
Steinbrüchen
am
Südfuß
der
Sierra
de
Atapuerca
Reste
eines
Menschentyps
gefunden,
der
als
Homo
antecessor
bezeichnet
wird.
Ankunft
und
Übernachtung
in
Rabè
de
las
Calzadas
,
leider
war
nur
noch
ein
Platz
im
Speisezimmer
frei,
aber
auch
dies
war
annehmbar.
Zurückgelegte Strecke heute 35 km.
Jakobsweg 65.Tag Dienstag, 31. Mai2005, Rabe de las Calzadas - Castrojeriz, 27,1km, Route 65.Tag
Der
Weg
führte
über
den
Canal
de
Castilla
.
Dieser
ist
heute
Haupt-Bewässerungskanal
für
diesen
Teil
Kastiliens
und
zugleich
Rückzugsgebiet
für
Vögel.
Nach
dem
Canal
de
Castilla,
unvollendeter
Kanalbau
des
18.
Jh.,
damals
eine
bravouröse
Ingenieurleistung,
barocke
Kanalhäuschen
an
den
Abzweigungen
der
Seitenkanäle
zum
Schutz
der
beweglichen
Absperrungen
waren
diese
ehemaligen
Arbeiten
zu
besichtigen.
Danach
wurde
eine Herberge zur Nacht gefunden, nachdem ab hier der Beginn der
Meseta
ist. 27 km wurden zurückgelegt.
Jakobsw. 66.Tag Mittwoch, 1. Juni 2005, Castrojeriz - Carrión de los Condos, 44,4km, Route 66.Tag
Weiter
ging
es
heute
mit
46
km
Tagesleistung
nach
Carion
de
los
Condes
wo
auch
die
Übernachtung
statt
-
fand.
Hier
ist
nun
die
Region
Palentia,
Castilien
en
Leon
.
Kilometerlang
war
kein
Ü-Platz
gefunden
worden.
Danach
endlich
eine,
in
dem
Hermann
das
Zimmer
mit
zwei
Mädchen
teilen
musste.
Die
letzte
die
ankam
war
eine
Finnin
und
so
erledigt,
dass
sie
ins
Zimmer
kam
und
sofort
aufs
Bett
legte
und
schlief.
Der
Camino
ist
nun
voll
mit
Pilgern
und
zur
Abendzeit
wird
es
natürlich
knapp
mit
Schlafplätzen,
so
dass
viele
unfreiwillig
weiterlaufen
müssen,
um
im
nächsten
oder
übernächsten
Ort
noch
einen
Platz
zu
ergattern.
Heute
hat
Hermann
Radler-Pilger
aus
dem
Saarland
getroffen,
die
mit
4
Wohnmobilen
(-Unterkünftenl)
unterwegs
sind
ca.
20
Mann.
Eine
dieser
Personen
stellte
sich
als
eine
Nachbarin
aus
Heusweiler
heraus,
die
3
Häuser
weiter
wohnt als unsere junge Mutter Claudia mit ihrem neugeborenen Baby.
Jakobsw. 67.Tag Donnerstag, 2. Juni 2005, Carrión - Terradillos de Templarios, 26,5km, Route 67.Tag
In
Terradillos
de
Templarios
,
50
km
vor
Sahagun
beginnt
die
Meseta
pur,
10
km
kerzengerade
mit
Mücken
ohne
Ende.
Große
Wäsche
war
heute
wieder
fällig.
26
km
wurden
heute
gelaufen,
2000
km
sind
voll
und
ca.
370 km sind noch zu laufen. Nun kommt das Ende immer näher und Hermann läuft und läuft und ...
03.06.05, 17:00
Jakobsw. 68.Tag Freit., 3.Juni 2005, Terradillos Templarios - El Burgo Ranero, 31,9km, Route 68.Tag
32
km
in
der
Meseta,
immer
eben
und
geradeaus
in
flachem
Gelände.
Einzige
Abwechslung,
eine
erfrischende
schattenspendende
Strecke
von
7
km
durch
eine
herrliche
Kastanienallee.
Nun
sieht
man
in
der
Ferne
schon
die
Leoneser
Berge.
In
dieser
Gegend
stehen
viele
Lehmziegelhäuser,
das
ist
eine
spezielle
luftgetrocknete
Lehmziegelbauweise,
welche
sehr
schön
anzusehen
ist.
In
El
Burgos
Ranero
gibt
es
eine
Unterkunft mit 34 Betten, in
Sahagun
steht eine sehr ansehnliche Backsteinkirche, St. Tirso.
Jakobsweg 69.Tag Samstag, 4. Juni 2005, El Burgo Ranero - León, 38,0km, zur Route 69.Tag
Noch 300 km bis Santiago!
38
km
wurde
heute
erobert,
eine
eintönige
langweilige
Strecke
durch
die
Meseta
und
sehr
heiß,
geschlossen
war
leider
das
Benediktinerkloster
von
Leon.
Weiterhin
war
heute
sehenswert
die
Kathedrale
von
Leon
und
San Isidor.
Jakobsweg 70.Tag Sonntag, 5. Juni 2005, León - Hospital de Órbigo, 34,9km, zur Route 70.Tag
Nach
heute
gelaufenen
35
km
rückt
Santiago
immer
näher,
es
sind
nur
noch
270
km,
die
Meseta
läuft
langsam
aus,
das
Gelände
wird
wellig
und
die
Lenoeser
Berge
rücken
näher.
In
Hopital
de
Orbigo
wird
übernachtet,
und
im
Ort
wurde
auf
spanische
Art
gefeiert,
Ritterspiele
mit
Kämpfen,
die
ganze
Bevölkerung
war kostümiert und auf den Beinen, ein richtiges Volksfest, das die Pilger und Zuschauer in seinen Bann zog.
© Hermann Brenner, Pirmasens